Unter dem vielsagenden Titel "Der SCHLAGführer und das StabZEUG" drehte sich bei einem besonderen Seminar für Schlagwerker und Stabführer am 22. April im Musikheim Grünburg alles um die Besonderheiten, aber auch dem vielerorts noch unerkannten Potential der „letzten Reihe(n)“ in der Marschformation: Hier zählt nicht nur Übung, richtige Ausrüstung und Konzentration, auch der Einfallsreichtum und die Kreativität der Schlagwerker gilt es zu fördern und zu fordern.
So hatten sich 70 Schlagzeuger und Stabführer eingefunden, um gemeinsam mit Reinhard Eder (Musikschule Garsten) und Franz Kamptner (Stadkapelle Enns, Schlagzeuger Seven up, früher Musikverein Hilbern) ganz wesentliche Themengebiete zu beleuchten, die weit über Einschlagen, Defilierstreich und diverse Avisos hinausgehen: Die schier unüberschaubare Vielfalt von Trommelbauarten, Dimensionen, Materialien, Felle und Spannweise, Tragesysteme, richtige Schlägelwahl, Pflegehinweise und vor allem Stimmung und Klang wurden anhand Beispielen diskutiert und durch viele Tipps aus der Trick- und Erfahrungskiste der Vortragenden ergänzt. Natürlich kam auch das technische und optischen „Tunen“ nicht zu kurz – immerhin ein wesentlicher Blickfang bei der „Musik in Bewegung“.
Vor allem aber wurde an die Kreativität der Schlagwerker appelliert, gemeinsam mit den Ideen und Vorstellungen des Stabführers für neue Überraschungen, Abwechslung und nicht nur das Publikum begeisternde Auftritte zu sorgen – aber auch innerhalb des Regelwerks der Marschmusik, besonders bei Marschwertungen.
Hier bestehen auch im Blasmusikbezirk Steyr seit vielen Jahren wahre Vorbilder, die ein Garant für humorvolle, beeindruckende Einlagen bei nahezu jeder Marschshow sind. Mit diesem Seminarnachmittag sollen noch weitere engagierte Schlagzeugsätze animiert werden, gemeinsam mit ihren Stabführern ihre Potentiale zu entdecken und zu heben – auf die nächsten Marschwertungen darf man also gespannt sein!
Franz Kamptner hat zum umfangreichen Themenbereich „Schlagzeug in der Marschmusik“ ein rund 85-seitiges Skript verfasst, welches verlegt und damit allen Interessierten zugänglich gemacht werden soll.